"Die Entwicklung ging nicht mehr voran, so dass man nicht mehr von einem Gemeindeleben sprechen kann. Man muss sich den Gegebenheiten stellen." So Bischof Karl-Erich Makulla im letzten Gottesdienst der Balver Gemeinde am Sonntag, den 22. Mai 2011.
In Balve wurde heute der letzte Gottesdienst gefeiert. Das Kirchengebäude wird geschlossen und wurde dabei als Gotteshaus entweiht. Die Balver Gemeindemitglieder werden zukünftig die Gottesdienste in Neuenrade besuchen und dort eine neue Heimat finden. Bereits seit längerer Zeit wurden die Gottesdienste mit Neuenrade zusammen gelegt.
Der Bischof legte dem Gottesdienst ein Wort aus Epheser 3, Verse 14-17 zugrunde: "Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater, der der rechte Vater ist über alles, was da Kinder heißt im Himmel und auf Erden, dass er euch Kraft gebe nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, stark zu werden durch seinen Geist an dem inwendigen Menschen, dass Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne und ihr in der Liebe eingewurzelt und gegründet seid."
Der Bischof sagte, das Leben sei von drei Häusern geprägt: Dem Elternhaus, dem Schulhaus sowie dem Gotteshaus. Heute müsse leider das Gotteshaus mit Wehmut entweihtt werden, aber es werde weiter für die Balver Gemeindemitglieder gesorgt. Die Wege in die Gottesdienste seien nun etwas weiter, aber mit Freude sollen sie in der neuen Gemeinde aufgenommen werden. "Gott hilft und segnet euch auch weterhinin" gab der Bischof den Gemeindemitgliedern mit auf dem Weg, "geht auf eure neuen Geschwister zu, isoliert euch nicht."
Da mit der Gemeindeschliessung viel Wehmut mit verbunden ist, gab der Bischof den Balver Glaubensgeschwistern noch ein besonderes Trostwort mit. Er verwies auf Esra 3, Verse 12-13: "Und viele von den betagten Priestern Leviten und Sippenhäuptern, die das frühere Haus noch gesehen hatten, weinten laut, als nun dies Haus vor ihren Augen gegründet wurde. Viele aber jauchzten mit Freuden, sodass das Geschrei laut erscholl. Und man konnte das Jauchzen mit Freuden und das laute Weinen im Volk nicht unterscheiden; denn das Volk jauchzte laut, sodass man den Schall weithin hörte".
Der Bezirksälteste Thomas Fröhlich erwähnte in seiner Predigtzugabe, das Gott immer gegenwärtig und immer da sei, wo wir ihn suchen. Immer nach vorne schauen, mit Gott geht alles.
Als der Vorsteher Thomas Scholz die Chronik der Balver Gemeinde vorlas, konnte noch einmal dankbar zurück geblickt werden.
Aus der Kirchengeschichte:
1910 trafen sich die ersten Geschwister in Balve. Zum Gottesdienst wurde nach Neuenrade gelaufen.
1946 wurde die Balver Gemeinde offiziell gegründet. Die ersten Gottesdienste fanden im Hause der Geschwister Uhl statt. Der erste Vorsteher war Priester Uhl.
1954 wurde Gerd Marquard als erster Unterdiakon für Balve ordiniert. Gerd Marquard war es auch, der 1956 als Vorsteher gesetzt wurde und der Gemeinde über viele Jahre voran ging.
Weitere Vorsteher der Gemeinde waren Bezirksevangelist Hochstein, Evangelist Lothar Stiebing, Hirte Jürgen Christofzik, Priester Schmeling sowie Evangelist Balzukat.
Das Kirchengebäude wurde zuletzt 1996 renoviert.
Einst gab es um die 100 Geschwister in der Gemeinde. Es waren viele Kinder und Jugendliche in der Gemeinde. Balve war eine blühende Gemeinde, so der Vorsteher, aber die Blumen wurden immer weniger bis zur heutigen Entwicklung.
Der Vorsteher betonte nochmals, das nur das Balver Gebäude und nicht die Geschwister aufgegeben werden. "Die Neuenrader Geschwister werden euch mit ganzem Herzen aufnehmen" so der Vorsteher.
Nachdem der Bischof das Kirchengebäude profanierte (entweihte) und der natürlichen Nutzung zuführte, beendete das bekannte Lied aus der Chormappe Nr. 86: "Der Herr ist mein Licht", nach dem 27. Psalm, Verse 1-4, welches der Bischof von der ganzen Gemeinde singen liess, diesen besonderen Gottesdienst.
Anschließend wurde schon einmal die besondere Gemeinschaft mit den Neuenrader Geschwistern bei einem gemeinsamen Mittagessen geübt. Es zeigte sich, dass diese Übung von allen Gemeindemitgliedern hervorragend gemeistert wurde.
© Bezirk Iserlohn
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