Am Sonntag, dem 10.08.2008 fand in der Gemeinde Altena ein ganz aussergewöhnlicher Gottesdienst statt, wo im Anschluss eine Deutsch-Chinesische Trauung durchgeführt wurde.
Mit Zahlen ist in China allerlei Mystik verbunden. Zahlen mit positiver Bedeutung sind die 6, die 8 und die 9, da ihre Aussprache ähnlich der einiger positiver Wörter ist. Die Zahl 8 wird in Kontonesisch z.B. fa ausgesprochen. Eine weitere Bedeutung des Wortes fa ist bevorstehender Reichtum und gilt daher als “glückverheißend”.
Die Glücksfarbe in China ist rot und das gilt ins besondere auch für eine chinesische Hochzeit. Rot bedeutet in China nicht nur immer währendes Glück und Fröhlichkeit, sondern vertreibt auch böse Geister. Rote Girlanden mit dem chinesischen Schriftzeichen "Glück", rote Papierlaternen, rote Kleidung, rote Schuhe usw... sind Basiselemente einer traditionellen chinesischen Hochzeit. Die Braut trug früher sogar einen roten Brautschleier, der erst im gemeinsamen Heim vom Bräutigam abgenommen werden durfte.
Beide chinesischen Elemente, nämlich die Zahl „8“ und die Farbe „rot“, sollten nun auch für die Hochzeit unserer Glaubensgeschwister Klaus Schubert und seiner chinesischen Ehefrau Xiaofang Gao-Schubert Anwendung finden.
Das erste Element in Form der standesamtlichen Trauung, zu der das Brautpaar in traditioneller chinesischer Tracht erschienen war, fand am 08.08.08 in der Burg Holtzbrink in Altena unter großem, öffentlichem Interesse statt. Neben den Lokalzeitungen zeigte auch der lokale Radiosender „Radio MK“ sein Interesse an dieser für unsere Region ungewöhnlichen Hochzeit. In der morgendlichen Sendung „Hallo wach“ wurden mehrere Interviews mit dem Brautpaar gesendet, die auch in Zusammenhang mit dem Beginn der Olympischen Spiele in China gebracht wurden.
Wer dann am 10.08.2008 den Vorraum unserer Kirche in Altena betrat, wurde zunächst in eine andere Welt versetzt, denn nach chinesischer Tradition war der Vorraum mit roten, chinesischen Symbolen dekoriert. Ein großes Bild, dass das Brautpaar in einem Park in Shanghai in traditioneller, chinesischer Kleidung zeigt, war in einem geschmackvoll dekorierten Infobord integriert. Ein Gästebuch, selbstverständlich auch in rot, lag aus, in das sich alle Gäste eintragen durften.
Auch beim Altarschmuck, den die Blumenschwestern liebevoll hergerichtet hatten, dominierte bei diesem Traugottesdienst die Farbe rot. Kunstvoll eingebundene, chinesische Dekorationselemente vollendeten das Bild des Altarschmuckes in diesem besonderen Gottesdienst.
Den Traugottesdienst, den der Hirte Jürgen Christofzik, Vorsteher der Gemeinde Werdohl, hielt, wurde von seiner Frau Adelheid Wort für Wort ins Englische übersetzt, damit von den Segensworten nichts verloren gehen konnte, denn die Braut ist der deutschen Sprache noch nicht vollends mächtig, da sie erst seit Anfang diesen Jahres die deutsche Sprache erlernt.
Als Trauspruch verwendete der Hirte das Wort aus dem 4. Buch Mose, Kapitel 6; 24-26
Dieses Wort stand in wunderbarem Zusammenhang mit dem Textwort des Sonntags aus Philipper 2; 1, 2. Während der Trauansprache wurden immer wieder geistige Parallelen zwischen Trauspruch und Textwort aufgezeigt, die speziell für das Brautpaar zugeschnitten waren.
Im Anschluss an den Traugottesdienst war die gesamte Gemeinde zu einem in den Nebenräumen der Kirche hergerichteten Mittagsbuffet eingeladen. Der kulinarische Höhepunkt war dann die Deutsch-Chinesische Hochzeitstorte, die das Brautpaar traditionell gemeinsam anschneiden durfte.
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