Ostersonntag, 16. April 2017, feierte die Gemeinde Werdohl zusammen mit den Plettenberger Gemeindemitgliedern den Festgottesdienst mit Bezirksapostel Rainer Storck. Gut einhundert Gottesdienstbesucher hatten sich eingefunden, um sich mit der aktuellen Osterbotschaft von der Auferstehung Christi zu beschäftigen
Das Hohelied der Barmherzigkeit Gottes
Angeregt durch einen Satz aus dem Willkommensgruß des Werdohler Gemeindevorstehers Hirte Siegfried Heinrich, begrüßte der Bezirksapostel die Gemeinde mit dem Hinweis auf den 103. Psalm, der die Überschrift „Das Hohelied der Barmherzigkeit Gottes“ trägt und mit den bekannten Worten“ Lobe den Herrn meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen!“ beginnt.
„Euer Vorsteher hat in seinem Schreiben den Wunsch geäußert, dass heute jeder bei sich empfinden möge, dass ein Seelsorgebesuch für ihn stattfindet“, so der Bezirksapostel. „Das hat mich umgehauen!“ gab er seiner Gefühlsregung Ausdruck.
Bezirksapostel als persönlicher Seelsorger
„Ich kenne euch doch gar nicht alle in euren so unterschiedlichen Lebensverhältnissen, in eurem Glaubensstand. Und jetzt soll persönliche Seelsorge geschehen?“ räumte der Bezirksapostel ein.
Bei diesem Gedanken habe er sich an den 103. Psalm erinnert und er wolle ihn jetzt für alle gleichermaßen als ein Gebet empfehlen. „Fangt an, im Gebet Gott zu loben, zu danken, für alles, was er schon Gutes an euch getan hat, und vergesst das nicht!“ lautete sein starker Appell an die versammelte Gemeinde und an jeden Einzelnen.
Psalm 103, 22 Verse, sieben Minuten Lesedauer
Seine Empfehlung lautete, darüber nachzudenken, ob denn wirklich nichts mehr zu danken da sei, und sich an all das Gute zu erinnern, was schon aus Gottes Hand geschehen sei und immer noch geschehe. „Das ändert nicht die Lebensverhältnisse, aber das macht die Seele frei und der Druck geht weg!“
Sein Seelsorgebesuch endete mit der ausdrücklichen Leseempfehlung dieses Psalms. 22 Verse und sieben Minuten Lesedauer, müssten eigentlich für jeden machbar sein.
Die Auferstehung als Glaubensfundament
Nach einer Bibellesung des Berichts von der Auferstehung Jesu nach dem Matthäusevangelium (Matthäus 28,1-8) predigte der Bezirksapostel zu dem Bibelwort „Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Brecht diesen Tempel ab und in drei Tagen will ich ihn aufrichten. Als er nun auferstanden war von den Toten, dachten seine Jünger daran, dass er dies gesagt hatte, und glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesagt hatte.“ (Johannes 2,19.22)
In seiner Predigt erinnerte der Bezirksapostel an die doch sehr zögerliche und durchaus
In seiner Predigt erinnerte der Bezirksapostel an die doch sehr zögerliche und durchaus angstvolle Wahrnehmung der Tatsache der Auferstehung. Selbst Petrus, der als ein glaubensstarker Nachfolger Jesu galt, habe die Botschaft der Frauen, das Grab sei leer und Christus auferstanden, zunächst als Geschwätz abgetan. Und als Jesus den Jüngern später erschien, hielten sie ihn für einen Geist.
Im Gedenken seiner Worte und im Erleben seiner Gegenwart sei dann doch langsam, aber sicher der Glaube an die Auferstehung bei den sich ängstlich versteckenden Jüngern gewachsen und schließlich zu einer kraftvollen Überzeugung geworden.
Kraft des Auferstehungsglaubens
Erst der Glaube an die Auferstehung Christi, der sich dann mehr und mehr festigte, sei die Kraft gewesen, mit der sich das junge Christentum ausbreiten und etablieren konnte. Der Glaube an die Auferstehung habe den Jüngern die Kraft gegeben, aus ihrer Furcht, ihrer Frustration und Resignation herauszukommen.
So zogen sie mutig in die Welt, gründeten Gemeinden und prägten den Charakter des Urchristentums, nicht schweigen zu wollen und zu können von dem, was sie geglaubt und erkannt hatten.
Glaube an die Wiederkunft Christi
Nicht die Tatsache der Auferstehung alleine, sondern ein überzeugter und bekennender Glaube an diese Ereignisse sei für das Leben als Christ auch im 21. Jahrhundert und für ein starkes Christentum insgesamt unabdingbar, appellierte der Bezirksapostel an die versammelte Gemeinde.
Dazu zähle der Glaube an die eigene Auferstehung und an die Erfüllung der Verheißung der Wiederkunft Christ. „Christus ist zwar nicht persönlich unter uns“, so der Bezirksapostel, „aber er hat uns die Sakramente hinterlassen, die zur Vollendung seiner Kirche dienen!“ So seien auch Christen des 21. Jahrhunderts fähig, zu zeugen von der frohen Botschaft der Wiederkunft Christi.
Bischof Ulrich Götte und Apostel Wolfgang Schug trugen mit Ihrem Predigtbeitrag zu diesem Gottesdienst bei, der durch musikalische Beiträge vom Gemischten Chor und der Instrumentalgruppe mitgestaltet wurde.
Nach dem Gottesdienst nahmen sich die Apostel und Bischöfe noch Zeit, von allen persönlich zu verabschieden.
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