Als ein Zeichen der gegenseitigen Wertschätzung konnte die Neuapostolische Gemeinde am Samstag, den 2. September 2017 im Rahmen einer Besichtigung des denkmalgeschützten Kirchengebäudes mehr über die Katholische Gemeinde erfahren.
Herr Rützler von der Katholischen Kirchengemeinde führte die Gruppe von 16 Personen durch die 1901 geweihte neugotische dreijochige Hallenkirche. Dabei erläuterte er, woran man in der Regel eine Katholische Kirche erkennen kann, nämlich an den Weihwasserschalen am Eingang, den Kniebänken, dem ewigen Licht im Altarraum und den Beichtstühlen. Mitte der 1970er Jahre wurde der Innenraum der Kirche grundlegend nach den Vorgaben des 2. Vatikanischen Konzils umgestaltet und farblich neu gefasst. Organisatorisch gehört die Kirchengemeinde zum Bistum Essen, so Herr Rützler. Für die Seelsorge in der Gemeinde sind Franziskaner-Minoriten verantwortlich.
In seiner Führung erläuterte Herr Rützler die zentralen Ausstattungen im Altarraum. Das sind der kunstvoll verzierte Zelebrationsaltar für die Eucharistiefeier und der Ambo zur Verkündigung biblischer Lesungen. In dem Zelebrationsaltar ist für alle Gläubigen sichtbar eine Reliquie des Kilian eingelassen. Weiter ging er auf den neugotischen Hochaltar ein, der aus dem Jahr 1907 stammt und Szenen aus dem neuen Testament zeigt. In der Mitte des Hochaltars befindet sich das künstlerisch gestaltete Sakramentshaus, der Tabernakel. Es ist der Aufbewahrungsort der in der Eucharistiefeier konsekrierten Hostien. Herr Rützler sagte: „Nach katholischer Lehre sind und bleiben gewandelte Hostien Leib Christi.“ Eine weitere Besonderheit, so Rützler ist der nördliche Seitenaltar, der ein Kreuzigungsrelief mit derben Figuren aus der alten Kilianskirche beinhaltet. Es stammt vom Anfang des 16. Jahrhunderts und wurde wohl 1912 restauriert.
Zum Schluss der Führung zeigte Herr Rützler die unter dem Altarraum befindliche Krypta. Die Krypta, so Herr Rützler, wird von den katholischen Christen z.B. für Messen im kleinen Rahmen genutzt. Nachdem Herr Rützler noch offene Fragen beantwortet hatte bedankte sich Siegfried Heinrich als Vorsteher der Neuapostolischen Gemeinde für die Möglichkeit der Besichtigung und die sehr aufschlussreichen Erläuterungen zum Kirchengebäude und den für den Katholischen Glauben spezifischen Einrichtungen auf der Grundlage der Liturgie.
Als Ausklang der Besichtigung fanden sich alle in der Dreseler Kaffeedeele bei einem leckeren Stück Kuchen und einer Tasse Kaffee ein. Hierzu wurde als Dank Herr Rützler mit seiner Frau herzlich eingeladen.
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