Und wie so oft, Fremdes und Neues macht neugierig, ist suspekt und wird auch angefeindet.
In der Folge wuchs die Zahl der Gottesdienstbesucher und Zuhörer an! Zunehmend wurde auch der allgemeinen Öffentlichkeit bewusst, dass hier etwas geschah. So blieb es nicht aus, dass sich auch Opposition zu der neuen Kirche in Iserlohn aufbaute. Aufrufen folgend wurden die Versammlungen gestört, gemeinsames Singen oder auch Gottesdienste untersagt. Es kam auch dazu, dass nicht nur durch Rufen und Pfeifen gestört wurde. Es wird berichtet, dass z.B. durch einen Steinwurf ein Fenster der Wohnung und Versammlungsstätte zerstört wurde. Zum Glück kam niemand dabei zu Schaden.
Die Mitglieder der kleinen Gemeinde wurden durch den äußeren Druck in ihrem Glauben gefordert, aber auch gefördert und zusammengeschweißt. In der teils großen wirtschaftlichen Not in diesen Zeiten halfen sie sich gegenseitig und erlebten dabei immer wieder ihren Glauben.
In der Folge kam es auch zu Begegnungen mit Geistlichen der großen christlichen Gemeinden in Iserlohn. Es ist ein Gespräch zwischen einem Pfarrer und Heinrich Bornemann übermittelt: „Herr Bornemann, Iserlohn ist kein Boden für Ihre Arbeit. Ihre Mühe in Ehren, aber sie ist vergeblich.“ Der Evangelist entgegnete: „Ist das Werk von Gott wird es bestehen, ist es nicht von Gott, wird es untergehen.“ Der Pfarrer wissend um Apg. 5,38 stimmte zu und beide verabschiedeten sich mit Handschlag.
Am Anfang waren der Gemeinde hauptsächlich Frauen der Kirche beigetreten. Aufgrund eines Gespräches mit den Glaubensschwestern Emma Arlt und Johanna Piraks, beide auf einem Bahnsteig auf den Zug wartend, besuchte Herr Karl Frede die Gottesdienste. Er ist als erster Mann der Gemeinde Iserlohn durch seine Versiegelung beigetreten.
Wie groß der öffentliche Druck in den ersten Jahren auf die Gemeinde war, lässt sich vielleicht an der Schilderung erfühlen: Als der spätere Amtsträger (Hirte) Dietrich Sülberg der Gemeinde beitrat, erschien im Iserlohner Kreisanzeiger die Anzeige „Dietrich es bi de Frommen gohn!“ Auch wenn dies heute unter dem Eindruck von Social Media Kampagnen eher lächelnd zur Kenntnis genommen wird – intolerantes Verhalten war auch damals gesellschaftlich vorhanden.
Die Mitglieder der jungen Gemeinde hielten nicht hinter dem Berg mit der Verkündigung Ihres Glaubens. Hinter dem Berg ist hier wörtlich….
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