Es kamen „schwarze Wolken am Horizont“ auf. Eine zunehmend auf sich selbst fokussierte, die anderen als Freund und Feind einstufende Denkweise in der Gesellschaft konnte die Spannungen zwischen den Völkern nicht mehr dämpfen und ausgleichen. Der erste Weltkrieg bricht aus.
Durch den frühen Tod von Apostel Bornemann, Vorsteher der Gemeinde Iserlohn, ergab sich die Notwendigkeit für einen Nachfolger in dieser Aufgabe. Stammapostel Niehaus beauftragte den Evangelisten Heinrich Hegemann mit dieser Aufgabe (genaues Datum zur Zeit unbekannt).
Hegemann war 1889 Sänger im Friedenschor in Stehanopel und hört von der neuen Kirche durch Geschwister der neuapostolischen Kirche aus Iserlohn. Diese kamen regelmäßig in den Ort und brachten dort Zeugnis von ihrem Glauben. Heinrich Hegemann war von Geburt (21.Juli 1864) Halbweise und in seiner Kindheit tiefgläubig erzogen. Im Jahr 1890 trat er der neuapostolischen Gemeinde bei und wurde versiegelt.
Er wohnte zu dem Zeitpunkt in Heppingsen (Hemer) und lief zwei Stunden zu den Gottesdiensten am Sonntagmorgen zu Fuß nach Iserlohn. Danach, wie damals üblich, wurde von den Gemeindemitgliedern in den umliegenden Ort von ihrem Glauben Zeugnis gebracht. Bei den spärlichen Einkommen und auch wenigen öffentlichen, erschwinglichen Verkehrsmitteln wurden oft Wege von 15km (z.B. nach Altena) zu Fuß auf sich genommen. Zu der Zeit im Evangelisten Amt tätige Heinrich Bornemann erkannte die Freude, den Eifer, die Treue und Beständigkeit des jungen Bruders. Hegemann wurde in den Kreis der Amtsträger aufgenommen.
Heinrich Bornemann setzte Heinrich Hegemann in den folgenden Jahren viel zur Betreuung der umliegenden Gemeinden - auch in Altena und Neuenrade - ein. Der Antrieb zu den langen Wegen durch das Sauerland war für Hegemann sein freudiger Glaube und die Erfüllung seines Auftrages.
Der erste Weltkrieg erschwerte die Arbeit in der Gemeinde. Viele der männlichen Gemeindemitglieder waren als Soldat einberufen. Die Schwestern halfen umso mehr mit, die Gemeinschaft der Kirchengemeinde zu bilden. Evangelist Hegemann setzte sich „rund um die Uhr“ für die Gemeinde ein. Da er sich dabei nicht schonte, zerrt dies an seiner Gesundheit, zumal die knappen Lebensmittel auch noch geteilt wurden. Im Jahr 1917 ereilt den 53 jährigen Evangelisten eine Lungenentzündung und nach fünf Tagen verstarb er an einem Herzschlag am 1. Aug 1917. Nun musste nach kurzen Jahren die Gemeinde wieder unter eine neue Leitung gestellt werden - und das in der Zeit in der so viele junge Männer an der Front ihr Leben und Gesundheit ließen. Eine besondere Verbindung zu einer Nachbarstadt sollte entstehen…
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(Sollten sie Bilder aus diesen Jahren mit Bezug zur neuapostolischen Kirche haben und einer Veröffentlichung zustimmen, würden wir uns über die Zusendung freuen)
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