Eine besondere Verbindung zu einer Nachbarstadt sollte entstehen. War Iserlohn im 18. Jahrhundert eine führende Stadt in Südwestfalen entwickelte sich im 19. Jahrhundert durch die Industrialisierung, dem Bedarf an Energie und Stahl das Gebiet nördlich der Ruhr.
Die Stadt Dortmund war in den Jahren von 1797 mit ca 4.500 in 1850 auf ca 10.000 und bis zum Jahr 1904 auf über 100.000 Einwohner gewachsen. (Zum Vergleich wuchs Iserlohn in diesem Zeitraum auf ca 27.000 Einwohner).
Bischof Bornemann sah seine Aufgabe in der Verbreitung der neuapostolischen Kirche nicht nur in Richtung Sauerland. Auch das aufstrebende Dortmund sollte die Kunde vom Apostelamt angeboten bekommen. Er sandte u.a. einen seiner Glaubensbrüder Fritz Heumann (geb. 23. 07. 1869 in Hombruch bei Iserlohn) in die wachsenden Metropole. Das war für den körperlich eingeschränkten Evangelisten, der 1893 der Kirche mit seiner Schwester, Frau Scheidt beigetreten war, keine leichte Aufgabe. Viele Widerstände, die manchmal fast in Tätlichkeiten ausarteten, gab es in Dortmund. Bischof Bornemann musste die Glaubensbrüder, die solche Ablehnung erfuhren, aufrichten und bestärken („ und wenn es nur einer im Gottesdienst da ist, du fährst wieder hin bis es eine Gemeinde ist“ -
Die beiden ersten Dortmunder Gemeinden gründeten sich etwa zeitgleich im Jahr 1896. In Dortmund befand sich die erste Versammlungsstätte an der Wißstraße, ganz in der Nähe des heutigen Hansaplatzes mitten in der City. Das Mobiliar - ein verrosteter Ofen vom Schrottplatz, acht Binsenstühle vom Altmöbelhändler und einige aus Tannenbrettern selbst gezimmerte Bänke - besorgten die Dortmunder Pioniere vor Ort. Die liturgischen Geräte - Abendmahlskelch, Bibel, Gesangbuch, Opferkasten und einen Tisch mit schwarzer Decke als Altar - ließ Bezirksältester Bornemann aus Iserlohn überbringen, der auch den Weihegottesdienst durchführte.
Einzelheiten aus den ersten Jahren der Gemeinde Barop sind nicht überliefert, einzig das erste noch erhaltene Kirchenbuch deutet auf das Gründungsjahr 1896. Elf Seelen zählte die junge Gemeinde in Gründerzeiten. Noch vor der Jahrhundertwende wurden drei weitere Gemeinden gegründet: im Jahr 1898 Hörde und im Jahr 1899 Holzwickede und Lütgendortmund.
Erster Vorsteher in Hörde war Hermann Dietrich Magney, der in Iserlohn aus der Hand von Apostel Menkhoff das Priesteramt empfangen hatte und nach Dortmund entsendet wurde. 1905 war die Anzahl der neuapostolischen Christen im Raum Dortmund bereits so stark angewachsen, dass ein eigener Bezirk gegründet wurde. Die Leitung übernahm Hermann Dietrich Magney als Bezirksältester und löste damit Heinrich Bornemann ab, der seit 1902 als Apostel diente. Aus den harten Anfängen wurden heute (Jahr 2021) 19 Gemeinden in Dortmund (siehe auch unter www.nak-dortmund.de/bezirk/geschichte
Evangelist Heumann wurde der Nachfolger für den verstorbenen Vorsteher Evangelist Hegemann. Seine Stärke war die Art und Weise seines Umgangs mit allen Menschen. Es heißt, er wurde von allen geliebt. Durch einen erlittenen Blutsturzes in Folge einer Lungenkrankheit könnte er keine körperlichen Anstrengungen auf sich nehmen. Er richtete sein Zuhause als Seelsorge Station ein. Die Glaubensgeschwister kamen zu ihm. Neben den Gottesdiensten (am Sonntagmorgen wurden zwei Gottesdienste gehalten!) fanden auch Gemeindeabende statt. In diesen trugen Sänger - und Posaunenchor zum Rahmen bei.
Inzwischen war die Anzahl der Gemeindemitglieder so gewachsen, dass in Westwig, Hemer und Stephanopel für die dort wohnenden Geschwister Gottesdienste angeboten wurden.
Es wird Zeit, einmal einen Ausflug zu machen. Folgen Sie gerne einmal mit zu....
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